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Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024
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Mittelmühle in Kreischa 1615 bis 1932?

Von ihrer ersten urkundlichen Erwähnung 1615 bis 1897 arbeitete sie als Getreidemühle mit zwei Mahlgängen. Das erste Mühlengebäude war ein kleines Fachwerkhaus. Darin befand sich im Obergeschoss die Wohnung des Müllers. Gleich die Treppe darunter befand sich die gesamte Mühleneinrichtung. Über die Jahrhunderte sind am Mühlengebäude mehrmals Anbauten entstanden. Aber die Mühleneinrichtung selbst wurde nicht erweitert. Bei der Sanierung 1994 konnten die einzelnen Ausbaustufen am Gebäude nachgewiesen werden. Entlang des Weges oberhalb der Mühle führte der Mühlgraben vom Quohrener Bach zum Mühlteich. Aus diesem wurde ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben. Erst die Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts zwang die Mühlenbesitzer sich dem veränderten Markt anzupassen. Die zahlreichen Mahlmühlen in der Umgebung und die Entstehung der ersten Großmühlen veranlassten die Mühlenbetreiber 1897 die Mahlmühle zu einer Brettschneidemühle umzubauen. Bis 1906 ist die Sägemühle nur über die »Alte Straße« erreichbar. Danach wird die heutige Hauptstrasse zwischen Kreischa und Possendorf angelegt. Somit wird der Haupteingang zur neuen Strasse verlegt.
Zusätzlich zur Mühle haben die Besitzer eine Landwirtschaft betrieben. In den 30er Jahren des 20ten Jahrhunderts wird der Sägebetrieb eingestellt. Nachfolgend wird die Mühleneinrichtung inkl. Mühlrad ausgebaut. Dabei werden die Mühlsteine im Mühlteich abgelagert und anschliessend der Teich verfüllt. In der weiteren Entwicklung wird hier die erste Obstbaugenossenschaft, GPG »Am Südhang« gegründet. Außerdem werden ab 1974 Obstkisten für den VEG Obstproduktion Borthen in der stillgelegten Mühle hergestellt. Nachdem 1990 die Obstproduktion Borthen aufgelöst und das Gelände verlassen hat siedeln sich kleine Handwerksbetriebe in der Mittelmühle Kreischa an. Später, nach 1994 erwerben eine Investorengruppe die Mühle. Sie beginnen unverzüglich mit umfangreichen Sanierungsarbeiten am gesamten Gebäudekomplex. Dabei bergen sie die alten Mühlsteine und finden den aus Sandstein gebauten Mühlgraben unter dem Mühlengebäude
Das ist 2021 nun auch schon wieder Geschichte, die Anbauten am ehemaligen Mühlengebäude sind Ende 2020 abgerissen und das 870 m2 große Grundstück leergeräumt. Auf dem Grundstück entstehen neben den unter Denkmalschutz stehenden Mühlengebäude weitere Einfamilienhäuser.