Willkommen im Lockwitztal

Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024
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Südwestlich von Dresden, im landschaftlich schönen Talkessel des Lockwitztales liegt die Gemeinde Kreischa. Der Ort ist slawischen Ursprungs und wird erstmals 1282 urkundlich erwähnt. Älter als Kreischa sind jedoch die Nachbarorte Zscheckwitz und Kleincarsdorf (1216), heute Mitglieder im Gemeindeverband. Weiter zum Gemeindeverband Kreischa zählen die Orte Kleba, Theisewitz, Kautzsch, Sobrigau und Babisnau (1288), Quohren (1350), Brösgen (1326), Wittgendorf (1420), Lungwitz und Gombsen (1445), Bärenklause (1402) und Saida (1456). In den insgesamt 15 Ortsteilen leben heute ca. 4500 Menschen.

Kreischa bei Dresden

Landschaftlich ist Kreischa von umliegenden Höhenzügen mit der Qohrenen Kipse, der Possendorfer Höhe mit Lerchenberg (425 Meter), der Borthener und Maxener Höhe und der Babisnauer Höhe (337 Meter) umgeben. Im Süden von Kreischa liegt der “Kreischaer Hausberg”, der Wilisch. Auf diese 476 Meter hohe Basaltkuppe führen zahlreiche Wanderwege u.a. von Kreischa, Lungkwitz oder der Teufelsmühle hinauf. Er ist für viele Besucher ein lohnendes und beliebtes Ausflugsziel.
Im Sanatorium kamen nach der Zerstörung von Dresden, im Februar 1945, die Frauen mit ihren Kindern aus der Dresdner Frauenklink unter. Danach wurde das Sanatorium für die Wismut-Kumpel und später für die Sportler der DDR genutzt. Anfang der 90er Jahre wurde die heutige Klinik Bavaria Kreischa auf dem Wolfshügel neu errichtet. Teile des alten Sanatoriums an der Dresdner Straße stehen seitdem Leer. In Zscheckwitz, gleich neben dem Schloss, folgte 1997 das Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche. Und 2004 eröffnete die Intensivpflege in Gombsen.
Wirtschaftlich entwickelte sich Kreischa 1862 mit der Gründung von 5 Strohhutfabriken weiter. Durch die Eisenbahn-Linie von Dresden nach Böhmen 1848 entwickelte sich eine Industrie in Niedersedlitz. Und dafür werden Arbeitskräfte gesucht. Kreischa zähle um 1900 ca. 1752 Einwohner. Aber nur ein Teil arbeitete in der Landwirtschaft oder in einer der Strohhutfabriken. Das machte dringende Verbesserungen der V e r k e h r s b e d i n g u n g e n und Transportwege erforderlich.
Einen ersten Antrag zur Errichtung einer Bahnlinie reichte die Firma Kummer und Co. aus Niedersedlitz 1895 ein. In diesen Antrag war eine Bahnverbindung vom Niedersedlitz über Kreischa nach Possendorf und Deuben vorgesehen. Dies ließ sich aber nicht realisieren. Bis 1906 war die Postkutsche das alleinige Transportmittel zwischen Kreischa, Lockwitz und Niedersedlitz . Denn in diesem Jahr wird die Lockwitztalbahn, eine Meterspurige StrassenbahnPost mit Bahn feierlich eröffnet. Das Depot mit den Werstätten befand sich direkt in der Orstmitte von Kreischa, dem heutigen Vereinshaus.
Kreischa mit seinen seinen umliegenden Dörfern, waren landwirtschaftlich geprägt. Erst 1787 begann eine zaghafte Entwicklung. Da erhielt die Besitzerin des Rittergutes Kreischa, Hofrätin Reinhold, die Konzession zum Anlegen einer Kattundruckerei. Nach 1826 löste sich die Kattundruckerei auf. Und die Gebäude werden zur Restauration „Zum Sächsischen Hof“ umgebaut. Die Besitzer Reißbach verstanden es diese Gaststätte zu dem Ausflugslokal für die „bessere Gesellschaft“ aus Dresden zu entwickeln. Außer Speisen und Getränke werden auch Bäder den Gästen angeboten. Diese Bäder werden aus der Quelle des „Schlafbrunnen“ (erstmals 1591 erwähnt) gespeist. Hier entsteht der Name „Bad Kreischa“. Die Leute fuhren zum Bade nach Kreischa, kurz „Bad Kreischa“. Daraus konzessionierte 1839 die erste Bade- und Wasserheilanstalt in Sachsen. Um 1895 restaurierte Dr. Barthels den herunter g e w i r t s c h a f t e t e n Gasthof und gründetet erfolgreich ein Sanatorium für Nervenkranke.

weitere Informationen:

Kreischa ist schon immer ein Ausflug wert, fern der Großstadt Dresden, lässt es sich im Kurpark gut flanieren. Oder aber auf einen der ausgewiesenen Kurwege wandern. Stellvertretend sei hier der “Gang um die Welt” mit einer Länge von ca. 3,5 km und der “Mühlenweg” mit Kennzeichnung Mühlrad und einer Länge von 2,7 km genannt. Der Mühlenweg führt an der Haußwald- und der Brandmühle vorbei. Anschließend können sie in einem gemütlichen Lokal einkehren.  Bereits 1769 verlieh Marie Antonie, die Witwe des Kurfürsten von Sachsen das Marktrecht an die Gemeinde Kreischa. Bis in unsere heutigen Tage wird am ersten Septemberwochenende traditionell zum Jahrmarkt eingeladen. Die Schenkmühle von 1411 ist die erste urkundlich genannte Mühle im Lockwitztal. Sie war bis 1908 als Mühle im Betrieb. Danach richtete der Hutfabrikant Moritz Schulze seine Strohhutfabrik ein. Ein Erfolg blieb jedoch aus und so wurden 1938 die Gebäude abgerissen und das heutige Ärztehaus entstand. Weitere Mühlen folgten in den Jahrhunderten, so die Königsmühle, Ufermühle, Mittelmühle, Hummelmühle, Brandmühle und Hauswaldmühle.
Im Dezember 1977 stellt die spätere Linie 31 ihren Dienst ein. Heute fährt die Buslinie 86 der DVB aus Dresden kommend nach Kreischa. Aus dem ehemaligen Strassenbahnhof wurde nach 1990 ein Einkaufsmarkt. Dieser ist längst wieder ausgezogen und nach umfangreichen Baumaßnahmen wurde im Oktober 2011 das neue Vereinshaus mit Bibliothek für Kreischa eröffnet.
Ufermühle

Mühlen in Kreischa

Schenkmühle Mittelmühle Hummelmühle Brandmühle Hauswaldmühle Königsmühle