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Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
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Hauswaldmühle in Kreischa, 1690 bis 1900

Etwas abseits in einem schönen Wiesengrunde steht einsam und verlassen am Possendorfer Bach die Hauswaldmühle. Sie wartete vergebens auf einen Investor. Jahrzehnte ohne Nutzung haben zum Verfall der Mühle gesorgt. So ist heute von der einst schönen Hauswaldmühle nur noch eine Ruine vorhanden. Die Mühle unter Kreischa wird in einer Urkunde von 1690 erstmals erwähnt. Darin heißt es, die Mühle die 1686 verkauft wurde, hat der Müller verlassen und das Mühlrad steht still. Das Wasser des Possendorfer Bachs kommt von der Zscheckwitzmühle vereint sich mit dem Mühlgraben der Ufermühle um dann seine Arbeit zu verrichten. Danach fließt es weiter und mündet im Mühlgraben der Brandmühle . Im April 1690 erwirbt die Familie Hauswald aus Sürßen die Mühle für 1400 Gulden. Die Familie, nach der die Mühle benannt ist, sollte 300 Jahre in deren Besitz verbleiben. Schwere Zeiten für die Mühle Dabei waren die Zeiten, die die Mühlenbesitzer durchlebten von vielen Entbehrungen geprägt. Die finanziellen Mittel der Mühle waren immer knapp und so verwundert es nicht, das die Väter die Mühle an die Söhne verkauften. Im Jahr 1705 stirbt der Mühlenbesitzer Georg Hauswald und sein Sohn Georg (II) wird mit der Mühle belehnt und kauft diese. Dieser wiederum verkauft die Mahlmühle mit zwei Gängen 1711 an seinen ältesten Sohn weiter. Auch in den folgenden Jahrzehnten bleibt die Arbeit mühsam und so muss die Mühle 1771 mit 300 Taler für 5% Zinsen beliehen werden. Aber auch das reicht nicht aus, 1794, 1798 und 1809 muss die Mühle an Söhne und Brüder weiter verkauft werden. Die Sorgen um den Erhalt der Mühle werden auch in den nächsten Jahrzehnten nicht weniger. So muss 1839 die Ehefrau des Hauswaldmüllers ihre Mitgift einsetzen, um das Anwesen zu retten. Ihr Opfer wurde gesegnet und es ging mit dem Mühlenbetrieb kurzzeitig bergauf. Zusätzlich betrieben die Besitzer der Hauswaldmühle schon immer eine Landwirtschaft. Nur so konnten sie ihre Existenz sichern. Daher ist es wahrscheinlich, dass der Mühlenbetrieb bereits um 1900 eingestellt wurde, um sich gänzlich der Landwirtschaft zu zuwenden..
Heute zeigt sich die Mühle in einen erbärmlichen Zustand. Das Fachwerkhaus ist eingestürzt, die dahinter liegende Scheune ist schon vor Jahren eingestürzt. Nur ein Nebengebäude stemmt sich tapfer gegen den endgültigen Verfall. Brand Hauswaldmühle 2019 Und nun hat es auch das Nebengebäude in der Hauswaldmühle getroffen. Am 07.Juli 2019 ist am Nachmittag ein Feuer im Dachstuhl ausgebrochen. Das schnelle eingreifen der Feuerwehr konnte größeren Schaden abwenden. Das ändert jedoch nichts daran das der Verfall weiter voran schreitet. Nach Presseberichten ermittelt die Kriminalpolizei. Die auf der Denkmalliste der Gemeinde Kreischa erfassten Hauswaldmühle hat wohl keine Chance mehr jemals aus “Auferstanden aus Ruinen” zu neuen Glanz aufzuerstehen.

Pressebericht: