Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
Lockwitz, seit 1930 ein Stadtteil von Dresden
Lockwitz
-
eine
Landgemeinde
–
südwestlich
von
Dresden
wurde
im
Januar
1930
nach
Dresden
eingemeindet.
Seine
Siedlungsgeschichte
begann
jedoch
wesentlich
früher.
Das
können
Ausgrabungen
auf
der
Sorbenwarte,
oberhalb
der ehemaligen Kelterei im Lockwitzgrund belegen
Lockwitz
zählte
einst
zum
Bistum
Meissen,
was
967
von
Kaiser
Otto
I.
gestiftet
wurde.
Die
älteste
bekannte
Urkunde
von
Lockwitz
stammt
aus
dem
Jahr
1288.
Danach
hieß
der
Ort
Luckawitz,
was
Ort
an
der
Aue
bedeutet.
Zu
jener
Zeit
war
der
Ort
dem
Markgrafen
von
Meissen
unterstellt.
Später,
im
Jahr
1349,
beginnt
die
Reihe
der
Gutsherren
von
Lockwitz.
Damit
beginnt
eine
wechselvolle
Geschichte
der
Rittergüter
von
Ober-
und
Niederlockwitz.
Bis
1692
gab
es
beide Orte, danach einte Gotthelff Friedrich von Schönberg Ober- und Niederlockwitz zu Lockwitz.
Friedrich der Große in Lockwitz
Im
September
1796
weilte
Friedrich
der
Grosse
für
vier
Wochen
im
Lockwitzer
Schloss.
Beim
Abzug
seiner
Truppen,
ist
der
Ort
durch
eine
Unachtsamkeit
eines
Soldaten
abgebrannt.
Im
Laufe
seiner
Geschichte
besuchten
viele
Persönlichkeiten
den
Ort
und
verweilten
in
seinen
Anlagen.
Dies
ist
auch
unter
dem
Begriff
„Hohe
Zeiten
in
Lockwitz“
bekannt.
Lockwitzer Schloss und Kirche
Ein
erstes
Schloss
muss
es
schon
um
1550
gegeben
haben.
Das
belegt
ein
Bild
in
der
Schlosskirche
Lockwitz.
Im
Jahr
1623
wurde
im
Auftrag
von
Hofmarschall
von
Osterhausen
die
Schlosskirche
zur
Gemeindekirche
umgebaut.
Die
letzten
Eigentümer,
die
Familie
Kap-herr
bewohnten
das
Lockwitz
Schloss
von
1867
bis
1946.
In
Ihrem
Auftrag
wurde
einst
das
Barocke
Schloss im italienischen Renaissancestil umgebaut.
Von
1923
bis
1945
befand
sich
im
Schloss
das
Heimatmuseum
Lockwitz.
Der
Lehrer
und
Heimatforscher
Gerhardt
Müller
führte
das
Museum,
er
hat
auch
wesentlichen
Anteil
an
der
Herausgabe
der
Buchreihe
„Werte
unserer
Heimat“
die
den
südlichen
Raum
von
Dresden
zum
Inhalt
haben.
Mit
dem
Einzug
der
Feuerwehrschule
wurde
das
Museum
ausgelagert.
Bereits
nach
wenigen
Jahren
folgte,
bis
1990
eine
Geodäsie
Schule.
Nach
Jahren
des
leeren
Standes
fand
das
Schloss
2008
einen
neuen
Besitzer,
dieser
sanierte
das
Denkmal
geschützte
Schloss
sowie
den Schlosspark umfassend zu einer exklusiven Wohnanlage.
In
den
80er
Jahren
neigte
sich
die
Barockhaube
der
Schlosskirche
stark
in
Richtung
Straße
Altlockwitz.
Ursache,
der
Busverkehr
seit
der
Einstellung
der
Lockwitztalbahn
im
Dezember
1977.
Erste
Sicherungsmaßnahmen
gab
es
1987
als
die
Barockhaube
sich
65cm
neigte
und
einzustürzen
drohte.
Durch
den
VEB
Sächsischer
Brücken
und
Stahlhochbau
aus
Niedersedlitz
wurde
eine
Stahlkonstruktion
eingebaut
und
gesichert.
Mitte
der
1990er
Jahre
begann
die
Schrittweise
Sanierung
der
Schlosskirche,
welche
Ende
2010
erfolgreich
abgeschlossen
wurde.
Spektakulär
und
äußeres
Zeichen
der
Sanierung
war
am
7.10.1994,
da
wurde
die
Turmhaube
der
Schlosskirche
vom
Turm
gehoben
wurde.
Nicht
ganz
ein
Jahr
später
konnte
die
Turmhaube
am
26.03.1996
wieder
an
alter
Stelle
aufgesetzt
werden.
Gefeiert
wurde
2023
„400
Jahre
Schlosskirchgemeine
Lockwitz“.
Im
Jahre
1623
erreichte
der
Lockwitzer
Rittergutsbesitzer
Hans
Georg
von Osterhausen, dass Lockwitz von der gemeinde Leubnitz ausgepfarrt wurde.
Wahrzeichen
Als
Wahrzeichen
von
Lockwitz
gilt,
die
Wettersäule
„Der
Frosch“.
Die
Wettersäule
gestaltete
1913
Prof.
Jean
Pape
aus
der
Kunstakademie
Dresden.
Beim
August
Hochwasser
2002
versank
die
Wettersäule
in
den
Fluten
des
Lockwitzbaches.
Glücklicherweise
wird
der
Frosch
vorher
von
der
Freiwilligen
Feuerwehr
Lockwitz
geborgen.
Zwei
Jahre
später
entsteht
das
Lockwitzer
Wahrzeichen
unter
Verwendung
der
gesicherten Teile aus dem Lockwitzbach neu.
Gleich
neben
der
Wettersäule
befindet
sich
das
1927
gebaute
automatische
Segmentwehr.
Eine
Firma
„Eisenwerk
Wyhlen“
aus
Baden
errichtete
das
Wehr
nach
einem
Schweizer
Patent.
Seit
dem
Hochwasser
2002
ist
das
stark
beschädigte
Wehr
außer
Betrieb.
Der
hier
abzweigende
Mühlgraben
zur
Hänichen-
und
Niedermühle
führt
seitdem
kein Wasser mehr.
Die
heutige
Brücke
über
den
Lockwitzbach
ist
aus
dem
Jahr
1894.
Bereits
1624
stand
an
dieser
Stelle
eine
erste
Holzbrücke.
Bevor
1696
eine
Steinbrücke
mit
zwei
Bögen
folgte.
Freier Brothandel
Die
Gemeinde
Lockwitz
war
einst
ein
von
Landwirtschaft
geprägter
Ort.
Neben
allerlei
Handwerksbetrieben
gab
es
1723
vier
Getreidemühlen
und
mehrere
Brotbäckereien.
Der
Brothandel
spielte
für
Lockwitz
eine
große
Rolle.
Dessen
Bäcker
besaßen
das
königliche
Privileg,
in
den
Pestjahren
1522/27
und
später
1680
das
Brot
über
die
Stadtmauer
von
Dresden
zu
werfen.
Als
Dank
erhielten
die
Lockwitzer
Bäcker
das
„Freizeichen“
zum
freien
Mehl-
und
Brothandel
nach
Dresden.
Mehrmals
versucht
die
Konkurrenz
aus
Dresden
den
freien
Brothandel
zu
verhindern.
So
beschränkte
die
Behörde
1682
die
„Freizeichen“
auf
26
verbunden
mit
einem
Handel
von
Montag
bis
Freitag.
Die
Einwohnerzahl
von
Lockwitz
lag
um
1820
bei
ca.
100
Einwohnern,
bereits
1875
war
die
Einwohnerzahl
auf
1700
angestiegen.
Diese
verdienten
sich
ihren
Lebensunterhalt
mit
Landwirtschaft,
Mehl-
und
Brothandel,
es
gab
vier
Branntweinbrenner,
einen
Bierbrauer,
Strohhuthändler
und
Strohflechter,
zwei
Schmiede,
einen
Böttger
und
andere
Handwerker.
Zusätzlich
waren
fünft
Wassermühlen
in
Lockwitz
vorhanden
und
im
Lockwitzgrund
auf
Sobrigauer
Flur
stand
die
Lobeck-Mühle,
besser
bekannt
als
die
Schokoladenfabrik
von
Otto
Rüger.
Ein
weiterer
großer
Arbeitgeber
war
die
1906
von
Laubegast
nach
Lockwitz
umgezogenen
Kelterei
Donath
.
Zuckerfabrik 1837 bis 1864
Als
erste
Fabrikanlage,
gab
der
Rittergutsbesitzer
Ferdinand
Preußer
1837
eine
Zuckerrübenfabrik
in
Nähe
der
Niedermühle
in
Auftrag.
Die
zur
Zuckergewinnung
benötigten
Anlagen
wurden
mit
einer
Dampfmaschine
18
der
Maschinenfabrik
S.Dobbs&F.Nellessen
aus
Aachen
betrieben.
Mit
dieser
Fabrik
bekamen
die
Bauern
aus
Lockwitz
und
Nickern
ihre
Chance
den
Zuckerrübenanbau
zu
forcieren.
Die
Rüben
waren
jedoch
von
minderer
Qualität
und
die
Zuckerausbeute
zu
gering.
Preußer
ließ
daraufhin
den
Herstellungsprozess
mehrmals
optimieren.
Aber
leider
lies
sich
die
Zucker
ausbeute
nicht
weiter
erhöhen.
Gustav
Preußer
verkaufte
daher
aus
wirtschaftlichen
Gründen
die
Runkelrüben-Zucker-Fabrik
um
1858
für
30000
Taler
an
Lobeck
im
Lockwitzgrund.
Auch
Ferdinand
August
Lobeck
blieb
Erfolglos
und
musste
1864
Konkurs
anmelden.
An
Stelle
der
Zuckerfabrik
gab
es
später
eine
chemische
Fabrik.
Heute
befindet
sich
am
Standort
eine
Dreherei.
Fabriken
Zwei
Mühlen
in
Lockwitzgrund
entwickelten
sich
zu
größeren
Fabriken.
So
entstand
1858
aus
der
Lobeck-Mühle
die
Schokoladenfabrik
Otto
Rüger
auf
Sobrigauer
Flur.
Später
kaufte
1886
Rüger
die
Hintermühle
hinzu.
Diese
wird
fortan
als
„Untere
Fabrik“
bezeichnet.
Aus
der
zweiten,
der
Schmidts-Mühle
entstand
1868
eine
Papierfabrik
und
später
die
„Vatersche
Nährmittelfabrik“.
Die
Obermühle
in
Lockwitz
wird
1860
zur
größeren
und
späteren
Dampfmühle
Blischke
umgebaut.
Und
die
Hänichen-Mühle
um
eine
Spirituosenfabrik
erweitert.
Nur
die
Niedermühle
entwickelt
sich
nicht
weiter.
Hier
wird
1898
das
letzte
Getreide
gemahlen
und
die
Mühle
zur
Hornmühle
umgebaut. Sie war als einzige Mühle in Lockwitz bis 1990 in Betrieb.
Zur
weiteren
Entwicklung
der
Gemeinde
Lockwitz
trug
wesentlich
die
Eröffnung
der
Straßenbahnlinie
-
Niedersedlitz-Lockwitz-Kreischa
-
am
3.
März
1906
bei.
Im
gleichen
Jahr
konnten
ebenso
die
Neue
Schule
in
der
Urnenstrasse
und
die
1893
im
„Laubegast
Weinbauer“
gegründete
Kelterei
Donath
im
Lockwitzgrund
eröffnet
werden.
So
wandelte
sich
Anfang
des
20ten
Jahrhundert
das
Ortsbild
grundlegend,
von
einer
Landgemeinde
zur
Arbeiterwohngemeinde.
Außerdem
wird
1923
der
Nachbarort
Nickern
mit
seiner
Mühle
am
Geberbach nach Lockwitz eingemeindet. Beide Gemeinden kommen später am 1.Januar 1930 nach Dresden.
Lockwitztalbahn später Linie 31
Der
Vollständigkeitshalber
möchte
ich
nicht
unerwähnt
lassen,
dass
die
meterspurige
Straßenbahn,
besser
Bekannt
als
Lockwitztalbahn
(Linie
31)
im
Dezember
1977
eingestellt
wird.
Seitdem
fährt
ein
Bus
(anfangs
Linie
96,
heute
Linie
86)
die
Strecke
Niedersedlitz-Lockwitz-
Kreischa.
Im
Jahre
2010
wird
das
Dresdner
Busnetz
umfassend
neu
geordnet.
Und
dabei
die
Linienführung
nach
Kreischa
verändert.
Ab
jetzt
ist
die
Buslinie
86
von
Heidenau-
Laubegast-Dobritz-Prohlis-Kreischa
unterwegs.
Neu
hinzugekommen
ist
die
Buslinie
89,
diese Verkehrt von Niedersedlitz-Lockwitz-Borthen-Röhrsdorf.
Nach
über
100
Jahren
meldete
im
Jahr
1996
die
Kelterei
Donath
,
auch
unter
VEB
Lockwitzgrund
bekannt,
Konkurs
an.
Heute
haben
sich
Unterschiedliche
Unternehmungen
auf
dem
ehemaligen
Keltereigelände
angesiedelt.
Stellvertretend
sei
genannt,
eine
Augenklinik,
die
Unterirdischen
Welten
inklusive
Salzstollen,
eine
KFZ
Werkstatt
und
weitere Firmen.
Letztendlich
musste
2008
nach
102
Jahren
die
79.
Mittelschule
in
der
Urnenstrasse
geschlossen
werden.
Nach
Jahren
des
Dornröschen-schlafs
ist
im
April
2016
die
Lockwitzer
Schule
wieder
erwacht.
Die
Schule
wurde
umfassend
saniert
und
mit
Beginn
des
Schuljahres
2018
als
Ganztagsschule
eröffnet.
Seit
2020
ist
noch
ein
Berufliches
Gymnasium
dazugekommen.
Wobei
das
2023
ein
besonderes
Jahr
ist,
die
Schule
Lockwitz
Feiert
ihr
400
jähriges
bestehen. Begonnen hat alles 1623 mit einer Schule am Plan, später 1713 kommt ein Schulneubau in der Tögelstraße.
weitere Informationen:
Fabriken in Lockwitz :
8.8.1995
Aufsetzen der Turmhaube