Letzte Aktualisierung: 24.11.2024
Brandmühle in Kautzsch 1721 bis 1945
An
der
Brandmühlenstrasse
von
Gombsen
nach
Kautzsch,
unweit
der
Baumschule
Kreiser,
steht
am
fuße
des
Hanges
die
ehemalige
Brandmühle.
Sie
wurde
erstmals
1721
als
Mahlmühle
mit
zwei
Gängen
erwähnt
und
bereits
1803
neu
errichtet.
Um
1850
wurde
zusätzlich
ein
Sägewerk
gegenüber
dem
eigentlichen
Wohn-
und
Mühlengebäude
errichtet.
In einer Anzeige der Sächsischen Dorfzeitung von 1852 werden Bretter zum Verkauf angeboten.
Der
Mühlgraben
zweigt
unterhalb
der
Hauswaldmühle
vom
Lockwitzbach
Richtung
Brandmühle
ab.
Er
vereinigt
sich
mit
dem
Possendorfer
Bach
und
dem
Mühlgraben
der
Hauswaldmühle
.
Anschließend
führt
der
Graben
weiter
durch
Wiesen,
gesäumt von Weiden, auf das große Wasserrad zur Brandmühle.
Auf
gerichtlicher
Anordnung
steht
1876
die
Mühle
mit
zwei
französischen
Mühlsteinen
und
allerhand
Inventar
zum
Verkauf.
Aber
auch
1872
stand
die
Mühle
schon
einmal
zum
Verkauf.
Der
Pächter
der
Zscheckwitzmühle
,
Friedrich
Rudolf
Ernst
Müller,
konnte
sich
nicht
mit
den
Brandmühlenbesitzer
einigen.
So
kauft
die
Familie
die
ebenfalls
zum
Verkauf
stehende
Königsmühle
.
Noch
um
1880
bestand
das
Anwesen aus nur einem festen Gebäude mit 6 Bewohner. Das Sägewerk stand separat im Schuppen gegenüber der Mühle.
1886
kommt
es
zu
einer
weiteren
Versteigerung
bzw.
Verkauf.
Die
Mühle
hat
folgendes
Inventar,
3
Mahlgänge,
1
Spitzgang
und
eine
Schneidemühle
.
Das
alles
wird
mit
einem
großen
oberschlächtigen
Wasserrad
betrieben.
Nachdem
Verkauf
besteht
der
Haupterwerb
der Brandmühle aus Mehlhandel,
Bäckerei und Fischzucht.
Sägewerk seit 1850
Gegenüber
der
Mahlmühle
wird
ein
Sägewerk
betrieben.
In
diesen
werden
u.a.
auch
Stühle
hergestellt.
In
der
damaligen
Sächsischen
Dorfzeitung
finden
sich
mehrmals
Anzeigen
für
die
Angebote
der
Brandmühle.
Die
Arbeitsbedingen
in
der
Mühle
müssen
sehr
schlecht
sein,
denn
immer
wieder
werden
Arbeiter
gesucht.
Das
unterstreicht,
dass
es
im
November
1894
zu
einen
Streik
der
Stuhlbauer
kam.
Leider
ist
dieser
nach
ca.
3
Wochen
ohne
Ergebnis
beendet,
alle
Stuhlbauer
haben
woanders
Arbeit
gefunden.
Besonders
tragisch,
im
Dezember
1897
erhängte
sich
der
22
jährige
Stuhlbauer
Otto
Starke aus Etzdorf. Aber auch der Mühlenbesitzer Feldmann erschoss sich 1903 in seiner Dresdner Wohnung.
Brandmühle nach 1900
Im
Umfeld
der
Mühle
ereigneten
sich
auch
besondere
Naturereignisse,
so
stand
1897
und
1906
die
Mühle
nach
ergiebigen
Niederschlägen
unter
Wasser.
Und
im
April
1900
gab
es
einen
Erdrutsch
auf
einer
Länge
von
ca.
100
Meter
breite.
Das
war
sicher
auch
ein
Punkt
das
Angebot
der
Mühle
zu
überdenken.
Die
Müllerei
wurde
eingestellt
und
man
konzentrierte
sich
auf
das
Sägewerk.
Im
ehemaligen
Mühlengebäude
werden
im
Sommer
Wohnungen
zur
Miete
angeboten.
Auch
gab
es
seitens
des
Gemeinderates
um
1905
Überlegungen
die
Brand-
und
Mittelmühle
zu
einem
Wasserkraftwerk
umzubauen
um elektrisch Licht nach
Kreischa
zu holen. Dazu ist es aber nicht gekommen.
Später
und
das
zeigen
auch
die
obere
Aufnahme
aus
dem
Jahr
1915,
war
die
Brandmühle
als
Sägemühle
bis
ca.
1945
im
Betrieb.
Das
Mühlen
Gebäude
trug
einst
einen
Schlussstein
über
der
Haustür
mit
der
Jahreszahl
1803,
dies
ist
das
Baujahr
der
abgebildeten alten Mühle.
Heute,
2010
hat
sich
die
ehemalige
Brandmühle
komplett
gewandelt,
sie
ist
zu
einem
modernen
Wohnhaus
umgebaut
und
nichts
erinnert mehr an das große Wasserrad oder dem Mühlgraben. Die einstige Getreide- bzw. Sägemühle ist Geschichte.
Aufnahme 2008
Aufnahme 1915
Aufnahme 1994
Aufnahme 1915
Die Aufnahme von links nach rechts: Scheune, Wirtschaftsgebäude, Mühlengebäude, Sägewerk und Fischteich
Quelle: © SLUB / Säschsische Dorfzeitung
04.01.1876
Quelle: © SLUB / Rabenauer Anzeiger: 13.08.1895
Quelle: © SLUB/ Vorwärts Berliner Volksblatt 24.11.1894
Ein Mühlgraben zweigt am Wehr im Fluss / Bach ab und
führt zur Mühle mit Wasserrad / Turbine.
Gleichzeitig
kann
der
Mühlgraben
abgesperrt
werden
bei
stillstand
der
Mühle
und
dient
zur
Regulierung
der
Wassermenge, die eine Mühle verwenden darf.
Sägemühle, auch Schneidemühle genannt. Es wird mittels
Wasserkraft und zwischen geschalteten Getriebe / Transmission
ein Sägegatter angetrieben. Das Sägegatter besteht meistens aus
mehreren nebeneinander angeordneten Sägeblätter.