Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
Dankelmann Mühle in Niedersedlitz, 1759 bis 1990
Aus
früherer
Zeit
ist
von
einer
Mühle
im
Bauerndorf
Niedersedlitz
wenig
bekannt.
Einen
Hinweis
finden
wir
in
der
Geschichte
der
Niedersedlitzer
Volksschule.
Hier
wird
berichtet,
dass
am
26.August
1759
um
3Uhr
früh
die
nächtliche
Stille
durch
kriegerischen
Lärm
unterbrochen
wird.
Kroaten
brachen
das
Tor
der
Niedersedlitzer
Pachtmühle
auf
und
wollten
diese
ausplündern.
Der
Meister
Johann
Christoph
Langwagen
und
sein
Sohn
stellten
sich
den
Plünderten
entgegen.
Dabei
wurde
der
Meister
an
der
Hand
schwer
verletzt
und
sein
Sohn
durch
einen
Säbelhieb in den Hals getötet.
Bis
1841
bestand
ein
Mahlzwang
für
viele
Dörfer
im
Königreich
Sachsen.
Das
hatte
zur
folge,
das
die
Niedersedlitzer
Bauern
ihr
Getreide
bis
1765
in
der
Schiffsmühle
Laubegast
und
später
in
der
Hofmühle
in
Plauen
(spätere
Bienertmühle)
an
der
Weißeritz
mahlen
lassen
mussten.
Erst
mit
den
Aufhebung
des
Mahlzwanges
in
Sachsen
konnten diese Bauern frei entscheiden, wo sie ihr Getreide mahlen lassen.
Der
zur
Niedersedlitzer
Mühle
führende
Wassergraben
beginnt
unterhalb
der
Niedermühle
in
Lockwitz
und
mündet
heute
neben
der
Freiwilligen
Feuerwehr
Niedersedlitz
wieder
im
Lockwitzbach.
Jahre
Später,
wird
eine
Windmühle
zusätzlich zur Wassermühle auf Niedersedlitzer Flur errichtet.
Im
Jahr
1873
erwirbt
der
Unternehmer
A.
Dankelmann
eine
Wassermühle.
Sie
wird
jedoch
im
August
1892
durch
ein
Grossfeuer
komplett
zerstört.
Bereits
kurze
Zeit
später
beginnt
er
die
Mühle
grösser
und
Leistungsfähiger
als
Mehl-
und
Brotfabrik
wieder
aufzubauen.
Für
eine
unabdingbare
zuverlässige
Wasserversorgung
der
Modernen
drei
Francis-Turbinen werden die oberen Mühlteiche angelegt.
Der
Name
„Kunstmühle“
beschreibt
die
Arbeitsweise
der
Anlage.
Zwei
Francis-Schacht-Turbinen
treiben
einen
Generator
zur
Stromerzeugung
an.
Ein
Grosser
Elektromotor
wiederum
treibt
über
eine
Transmisson
die
10
Mahlgänge
und
alle
übrigen
Maschinen
an.
Später wird zur Verstärkung der Wasserkraft eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 75PS aufgestellt.
Nach
1953
bis
1991
werden
die
Gebäude
vom
VEB
Weizenin
als
Gewürzmühle
genutzt.
Danach
übernimmt
die
Treuhand
die
Mühle,
diese
wird
leergeräumt
und
geschlossen.
In
den
folgenden
Jahren
ziehen
unterschiedliche
kleine
Firmen
in
die
Dankelmann
Mühle
ein.
Dabei
werden
aber
nicht
alle
Etagen
in
der
leer
geräumten
Mühle
genutzt.
Seit
2004
stehen
die
Gebäude
endgültig
leer
und
sind dem Verfall preisgegeben.
Das
Ende
der
ehemaligen
Dankelmann
Mühle
ist
im
Mai
2008
gekommen,
die
Gebäude
werden
abgerissen.
Im
Anschluss wird die geräumte Fläche renaturiert.
In
Heidenau,
Gommern
besaß
die
Dankelmann
Kunstmühle
Niedersedlitz
einen
Zweigbetrieb,
die
Erlichtmühle
Heidenau.
Erstmals
1418
als
Gommerner
Mühle
„eyne
mullen
under
Myschaw“
(unter
Meuscha)
erwähnt.
Besaß
sie
1592
bereits
drei
Gänge.
Im
Jahr
1782
erhielt
die
Erlichtmühle
das
Schankrecht.
Zweimal,
in
den
Jahren
1922
und
im
Januar
1937
brannte
diese
Weizen
und
Roggenmühle
ab.
Aber
auch bei der Naturkatastrophe im Müglitztal 1927 wurde die Mühle stark beschädigt.
Erst
im
Jahr
1991
stellte
die
Erlichtmühle
ihren
Betrieb
ein
und
wurde
1993/94
umfassend
zum
Wohn-
und
Geschäftszentrum
Rekonstruiert. Noch heute befindet sich im Keller des Hauptgebäudes die Wasserturbine als technisches Denkmal.
Quelle: Sächsische Dorfzeitung 21.08.1892