Willkommen im Lockwitztal

Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 24.11.2024
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Alte Papiermühle in Kleinzschachwitz, 1854 bis 1886, heute

Senioren-Residenz

1843 kauft August Friedrich Baumann ein Grundstück in Kleinzschachwitz am Lockwitzbach. Um Jahre später 1854, direkt an der heutigen Straße von Leuben nach Kleinzschachwitz eine Papiermühle zu errichten. Im Zuge der Wegeverbreiterung wird 1877 die Straße in „Königs- Allee“ umbenannt, heute die Berthold-Haupt-Straße 83. Die Mühle von August Friedrich Baumann bestand aus einem unterkellerten Wohngebäude mit Backofen, Schuppen und dem eigentlichen Papiermühlengebäude. Im November 1863 bittet der in der Mühle beschäftigte ausländische Papiermacher „Dziuba" um seine Übersiedlung nach Kleinzschachwitz. Der Gemeinderat stimmt erst zu, nachdem er Informationen erhält, daß die Königliche Kreisdirektion Dziuba "mittels Handschlag" in die sächsiche Staatsbürgerschaft aufgenommen hat und Dziuba ein Vermögen von 300 Talern vorweisen kann. Im Jahr 1870 wechselt der Besitz der Mühle an den Papierfabrikanten Johann Dziuba.
Meßtischblatt 67 von 1905
Der zugehörige Mühlgraben beginnt oberhalb des Putjatinhauses und schlängelt sich durch den Putjatinpark. Wie schon bei der Papierfabrik im Lockwitzgrund hatte diese Fabrik keine großen Aussichten auf Erfolg. Bereits 30 Jahre später wird die Papiermühle geschlossen und die Maschinen verkauft. Von der Brauerei zur Mälzerei Etwa 1886 wird die alte Mühle abgerissen. Im Anschluss lässt Ernst Julius Büttner eine kleine Brauerei errichten. Die Erwartung ist groß, durch Sommerfrischler und Ausflügler aus Dresden sowie einer steigenden Anzahl von Gasthöfen zu profitieren. Die Erwartungen zum Bierabsatz erfüllten sich nicht. So gestaltet der neue Besitzer Raimund Hirt nach 20 Jahren die Brauerei zu einer Malzfabrik um. Zu den bereits bestehenden Gebäuden wird ein weiteres Haus errichtet.
Zeichnung Mälzerei
Die Brauerei nutzt den vorhandene Mühlgraben zum Betreiben einer Wasserturbine weiter. Zusätzlich muss schon länger eine Dampfmaschine im Objekt stehen. Denn 1906 wird ein Antrag bei der Gemeinde gestellt die alte Dampfmaschine durch eine neue Lokomobile zu ersetzen. Im Adressbuch von Dresden im Jahr 1932 wird die Mälzerei als „Hirt Raimund GmbH“ an der Königsallee 83 ausgewiesen. Im Jahr 1936 kauft der Braumeister Alfred Kretschmer das gesamte Anwesen und seine Familie betreibt die Mälzerei bis 1981 weiter. Die darauf folgende Nutzung bis Anfang der 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts war von verschiedenen Handwerksbetrieben geprägt.
Mälzerei Kleinzschachwitz
Nach Jahren des Leerstands wurde die Gebäudesubstanz unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und Beachtung der späteren Nutzung wieder hergestellt. Seit 2004 befindet sich die Senioren-Residenz “In der Alten Mälzerei” an ehemaligen Standort der alten Papiermühle von Kleinzschachwitz.
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